Selten lagen in der europäischen Geschichte Kunst, Unterhaltung und politisches Engagement so eng beieinander wie in den Jahren der Weimarer Republik. Mit Liedern von Hanns Eisler und Kurt Weill beleuchten der Komponist, Dirigent und Chansonnier HK Gruber, ausgewiesener Experte für diese musikalische Epoche, und der Pianist Kirill Gerstein eine Zeit des radikalen gesellschaftlichen Wandels. Mit Schönbergs Ode to Napoleon, entstanden 1942/43 im amerikanischen Exil auf ein beißend sarkastisches Schmähgedicht Lord Byrons, erklingt im zweiten Teil des Abends ein weiteres musikalisches Manifest gegen Tyrannei.
Kirill Gerstein/Klavier; HK Gruber/Gesang, Rezitation; Kristina Georgieva/Violine (Barenboim-Said Akademie); Eesa Khoury/Violine (Barenboim-Said Akademie); Jimin Jang/Viola (HfM Hanns Eisler); Alexander Kovalev/Violoncello
Hanns Eisler: Ballade von der Krüppelgarde op. 18 Nr. 1, Rückkehr zur Natur, Zeitungsausschnitte op. 11, Ballade von den Säckeschmeißern op. 22 Nr. 4, Aberglauben-Couplet (aus der Bühnenmusik zu Johann Nestroys Höllenangst), Des is a politischer Herr (aus der Bühnenmusik zu Johann Nestroys Eulenspiegel), Rosen auf den Weg gestreut
Barenboim-Said Akaedemie Berlin, Pierre Boulez Saal, 19.30 Uhr
