In der Nacht vom 6. zum 7. Mai 2019 starb im Alter von 84 Jahren in Berlin der Komponist Georg Katzer. Katzer wurde am 10. Januar 1935 im schlesischen Habelschwerdt geboren. Von 1954-1960 studierte er an der Hochschule für Musik in Berlin bei Rudolf Wagner-Régeny und bei Ruth Zechlin Komposition. 1957/58 nahm er Unterricht an der Akademie der musischen Künste in Prag bei Karel Janeceks. 1961-1962 war er Meisterschüler bei Hanns Eisler an der Akademie der Künste, 1962-1963 bei Leo Spies. Anschließend wurde er freischaffender Komponist, dem es gelang, sich nicht nur in der DDR, sondern auch international zu etablieren. Er war Pionier der elektroakustischen Musik in der DDR, gründete 1982 an der Akademie der Künste das Studio für Elektroakustische Musik, dessen künstlerischer Leiter er bis 2005 war. Katzer blieb in seiner Haltung immer politisch kritisch, riskierte in der DDR künstlerisch einiges. Seine Werke umfassen Lieder, Kammermusik, Konzerte, Hörspiel- und Filmmusik und Opern. Nach 1989 wurde er unverdienterweise nur noch selten aufgeführt. Kompositorisch und geistig aktiv, immer im Diskurs mit und interessiert an seinem Publikum blieb er bis zum Schluss.
Foto: © Angelika Katzer