In Anlehnung an Hašeks Roman schrieb Bertolt Brecht ab 1943 das Drama »Schweyk im Zweiten Weltkrieg«. Mit Bühnenmusik von Hanns Eisler wurde es erst 1957 – kurz nach Brechts Tod – in Warschau uraufgeführt. Brechts Versuch, Hašeks Roman in eine »kabarettistische Satire« auf seine Gegenwart hin zu übertragen, galt vielen Kritiker*innen damals wie heute als gescheitert. Die Veränderung der österreichisch-ungarischen Armee in SS-Soldaten lähme die Narrenfreiheit dieses »Schweyk«. Das Staatstheater Augsburg und die Städtischen Bühnen Prag unternehmen in der Spielzeit 2019/20 das Wagnis, »Švejk/Schwejk« auf die Bühnen beider Städte zu bringen. In einem dreiteiligen Theaterabend, der sich dem Stoff von einer biografisch-zeitgeschichtlichen Seite nähert, wird die Entstehung, Bearbeitung und Weiterentwicklung des »Schwejk« gezeigt, um die Frage zu stellen, was er uns heute noch zu sagen hat. In der Regie von Armin Petras, ehemaliger Intendant des Maxim Gorki Theater und des Schauspiel Stuttgart, erprobt ein Ensemble aus deutschen und tschechischen Schauspieler*innen gemeinsam und in beiden Landessprachen, was es bedeutet, Schwejk zu sein. Inszenierung: Armin Petras
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